Werkstattbericht: Was wusste ich damals über Geschichte?

Formuliert hat diese rhetorische Frage Nationaltorhüter Harald „Toni“ Schumacher, als er nach seinem brutalen Foul an Patrick Battiston während der WM 1982 in Frankreich als „SS-Schumacher“ beschimpft wurde. Die Spitzenfunktionäre des Deutschen Fußball-Bundes, die anders als er die NS-Zeit bewusst erlebt und schon im Berufsleben gestanden haben, stellten sich diese Frage lange nicht oder verwarfen sie als Affront.

Wer die wichtigsten Funktionäre des DFB bzw. des „Fachamts Fußball“ in der NS-Zeit und nach der Verbandsneugründung im Jahr 1949 waren, was sie zwischen 1933 und 1945 taten und welche Rolle das „Dritte Reich“ für sie in der Bundesrepublik Deutschland spielte, sind die Fragen, denen in dieser Veranstaltung nachgegangen werden soll. Sie bietet Einblick in eine neue Studie zur Geschichte des DFB, die sich auf die Lebensläufe und Karrieren von 99 ausgewählten Funktionären stützt.

Dr. Pascal Trees

ist Osteuropahistoriker mit Schwerpunkten in der polnischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und war an den Universitäten Bonn und München sowie als Forschungsstipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung in Warschau tätig. Zurzeit bearbeitet er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin eine von der DFB-Kulturstiftung in Auftrag gegebene Studie zur NS-Vergangenheit prominenter DFB-Funktionäre.

Weitere Hinweise

Die Stiftung Demokratie Saarland bittet Interessierte um eine Voranmeldung.  

Die Veranstaltung wird zudem live per Video übertragen.